Acht Brillen

 

Ich gehöre zu den Leuten, die beim Kinoabspann schon die Sachen packen und wieder gehen. Manchmal aber gibt es Ausnahmen, weil noch Outtakes kommen, gute Musik oder anderes, wie zum Beispiel den Film in mir nachklingen lassen.

Letztens war es die Kombi aus Film und dem Lied im Abspann. Es ist ein Ohrwurm im besten Sinne, einer der eingängig und tiefgängig ist. In mir hat sich sofort etwas geregt, gebannt saß ich im Kinosessel.

Die Rede ist von „Ich mache meinen Frieden“ von Gerhard Gundermann, im Abspann über den biographischen Film Gundermann. Gundermann war zu DDR Zeiten eine Regimekritiker und gleichzeitig Stasi Spitzel, ein baggerfahrender Liedermacher und wurde bespitzelt.

Das Lied bringt mich immer wieder ins Nachdenken und bleibt hängen, es bringt mir Situationen vor Augen und stellt mich auf angenehme Weise auch mal in Frage.

"ich mache meinen frieden mit dir du grosser gottich nehm 'was du mir bieten kannst, leben oder tod
ich will mich nicht mehr drängeln und will mich nicht verpissen
und wer mich angeschissen hat will ich auch nicht mehr wissen
so fülle meinen becher ich trink ihn bis zur neige
nun gib mir schon mein kreuz oder eine geige."

Aus vollstem Herzen bin ich dankbar für dieses Lied, das so unverhofft in mein Leben gepurzelt ist.