Acht Brillen

Oft, wenn der Alltag mit seinen Anforderungen mir zuviel wird, hilft mir eines: die Musik von Gregory Porter hören. Er schafft es mit seinen Texten, seiner Stimme, seiner Art und der Musik etwas Tiefes auszustrahlen, dass mir Ruhe schenkt und den Blick auf die Güte Gottes lenkt. Einen Gott, in dessen Arme ich mich schmeißen kann.

Die Musik ist samtig durch seine Stimme und Schokolade, weil sie einfach glücklich macht.

Porter ist ein Hühne und dabei sehr sanftmütig. Das imponiert mir. Bei seinen Auftritten, die ich leider noch nicht persönlich erlebt habe, ist er angenehm zurückhaltend und strahlt dabei viel Güte und Gnade aus.

Ein Lieblingslied habe ich nicht. In allen Lieder entdecke ich Liebe, Freude, Schmerz, Ehrlichkeit, die Erinnerung daran, dass Aufgeben nicht geht, dass die vermeintlich Schwachen die Starken sind. Seine Texte sind auch politisch. Er selbst erlebt als Afro-Amerikaner oft, was es heißt, ausgegrenzt und diskriminiert zu sein.

Seine Musik zu hören trocknet manche Tränen, zaubert ein Lächeln auf mein Gesicht, lässt mich durchatmen, sein. Dafür bin ich dankbar. Gelöst wird dadurch wenig, aber es bleibt die Erinnerung daran, nicht alleine zu sein – in den Freuden und Kämpfen des Lebens.

Liedempfehlung: alle, vielleicht am meisten „Holding On“. Reinhören und Hinhören ist eine Schatzentdeckung, die zeigt, dass wir Menschen alle mehr Gnade brauchen und auch fähig sind, diese weiterzuschenken.